Alles begann, wie so oft im Leben, aus einer Bierlaune heraus. In diesem Jahr feierten die drei Freunde Dirk Determann, Helge Falkner und Ingo Wellenbrock in Greven mal wieder den Straßenkarneval ausgiebig bis zum bitteren Ende. Traditionell traf man sich dann am Karsamstag, um das Ende der Fastenzeit feucht fröhlich zu begießen, mit Bier versteht sich. Es wurde viel über Karneval gefachsimpelt und wie toll es doch wäre selbst mal aktiv am Umzug in Greven teilzunehmen. Was am Ende dabei heraus kam nennt man auch eine Schnapsidee. So gab man sich die Hand darauf im Jahr 1999 mit einem eigenen Wagen am Grevener Karnevalumzug teilzunehmen.
Es verstrichen Monate ins Land und das nächste Großereignis in Greven stand vor der Tür – die Grevener Großkirmes. Es war Kirmesmontag und der Zustand der drei Freunde war mit dem an Karsamstag vergleichbar als man sich an die Abmachung aus dem Frühjahr erinnerte. Gesagt getan, es wurden endgültig Nägel mit Köpfe gemacht und die Planungen für die Teilnahme am Umzug liefen fortan auf Hochtouren.
Und dann war es soweit: Unter dem Namen Freunde für’s Leben mit dem Motto „Die 3 von der Tankstelle“ nahmen Dirk, Helge und Ingo zusammen mit dem Gast Christos Nanos, dem Wirt vom Restaurant Korfu, am Karnevalsumzug teil. Es war eine runde Sache, aber eigentlich eine einmalige Sache, schon aus Kostengründen! Der Karnevalswagen blieb aber so wie er war bis Karsamstag beim Bauer stehen.
Dann war wieder Karsamstag und das Spiel aus dem Vorjahr wiederholte sich mit dem Unterschied, dass nachmittags der Karnevalswagen noch abgebaut werden musste. Da kam die Überlegung auch im drauffolgenden Jahr wieder mitzumachen. Aber die Sache musste günstiger gestaltet werden, aber ohne einen Verlust am Spaßfaktor.
Also wurden im Laufe des Jahres Sponsoren aus den eigenen Familien gesucht und gefunden, so dass das Trio auch im Jahr 2000 wieder am Grevener Karnevalsumzug teilnahm, diesmal unter dem Motto „Die Götter müssen verrückt sein!!!“ und wieder war als Gast Christos der alte Grieche dabei.
Nach diesem Umzug kamen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis unzählige Anfragen, ob man nicht auch mal mit auf dem Karnevalswagen am Umzug teilnehmen könne. Daraufhin stand für die drei Freunde für`s Leben fest, dass man dieses nur in einem eigenen Verein richtig verwirklichen könne. Gesagt getan, es wurde alles für die Vereinsgründung vorbereitet.
So luden die Drei dann alle Interessenten zur Gründungsversammlung des CCFfL am 11.11.2000 in Christos Restaurant ein. Es fanden sich an diesem Abend 19 jecke Frohnaturen ein, die den „Carneval Club Freunde für’s Leben e.V., kurz CCFfL, gründeten. Auf dieser Versammlung wurde auch beschlossen, dass der Verein keinen Prinzen mit Prinzessin in jeder Session stellen würde, sondern „De Buur un sien Deern“ (Bauer und Magd). Diese Entscheidung geht auf die Überlegung der drei Urgesteine zurück, jedes Jahr ein Dreigestirn (Prinz, Bauer, Jungfrau) stellen zu wollen. Aber da es schwer gewesen wäre jedes Jahr drei Personen zu finden überlegte man sich den Buur zu nehmen, da es in Greven schon genug Prinzen gibt. Aus Gründen der Gleichberechtigung wurde von den weiblichen Gründungsmitgliedern eine Deern an der Seite des Buurn gefordert. Diesem Wunsch wurde mit breiter Mehrheit entsprochen.
Als Startkapital für den CCFfL stifteten Dirk, Helge, Ingo und Christos auch gleich einen eigenen Anhänger, der dem CCFfL seitdem, zwar mehrfach modifiziert, als Gesellschaftswagen beim Grevener Karnevalsumzug dient.
An diesem Tag wurde beim zuständigen Finanzamt in Ibbenbüren die Gemeinnützigkeit des CCFfL anerkannt.
Seit diesem Tag wird der CCFfL beim zuständigen Amtsgericht Steinfurt als eingetragener Verein im Vereinsregister geführt und darf von Amtswegen das Kürzel e.V. tragen.
Aus den ursprünglich 19 Gründungsmitgliedern hat sich mittlerweile eine voll in den Grevener Karneval etablierte Gesellschaft gebildet, die derzeit rund 250 zahlende Mitglieder beheimatet. Und eines ist trotz der Größe des CCFfL nie verloren gegangen: Das freundschaftliche, ungezwungene, familiäre Flair, das jede Veranstaltung des Vereins trägt. Losgelöst von eingefahrenen karnevalistischen Strukturen wird bei uns der Karneval gefeiert, mit „Spaß an der Freud“ weil wir es wollen und nicht weil wir lustig sein müssen.